Newsletter Mai 2015

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
liebe Kolleginnen und Kollegen!

Unser Frühlingsnewsletter berichtet von aktuellen Aktivitäten des VMSÖ auf dem Gebiet der Strahlenschutzpolitik und möchte Sie auf unsere diesjährigen Seminare und Tagungen einstimmen.

VMSÖ-Jahrestagung 2015

Findet gemeinsam mit dem österreichisch-bayerischen Röntgenkongress, am Samstag den 3. Oktober, in Salzburg statt. Der diesjährige Schwerpunkt ist den arbeitsmedizinischen Aspekten des Strahlenschutzes gewidmet.
Das Motto lautet: DER ENTMÄCHTIGTE ARZT – Die Quadratur des medizinischen Strahlenschutzes.
Die Tagung wird von zwei Kollegen unseres Vorstandes, die der der Nuklearmedizin angehören, organisiert – Anton Staudenherz und Thomas Leitha. Die Veranstaltung ist selbstverständlich wieder sowohl als gesetzeskonforme Fortbildung für Strahlenschutzbeauftragte und Ermächtigte Ärzte geplant, als auch als DFP-zertifizierte medizinische Fortbildung.
Das konkrete – und für Sie hoffentlich interessante - Vorprogramm sowie Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

Traditionsgemäß dient unsere Jahrestagung auch der Verleihung und Präsentation der wissenschaftlichen Preise des VMSÖ. Dieses Jahr ist der mit 1000.- Euro dotierte Young Investigator Award ausgeschrieben. Mehr über die Einreichbedingungen finden Sie hier.

Jene Kolleginnen und Kollegen, welche aus Altersgründen nicht mehr für den Nachwuchspreis infrage kommen, jedoch bis Ende 2016 das 45. Lebensjahr nicht überschritten haben, laden wir ein, sich 2016 um den Holeczke-Preis zu bewerben. Gleichzeitig bitten wir Kolleginnen und Kollegen, die die Altersgrenze beider Preise überschreiten, jüngere KollegInnen zur Einreichung anzuregen. Gerade der Strahlenschutz verdient es, auch als attraktives Feld der Wissenschaft wahrgenommen zu werden.

Gleich nach der Jahrestagung in Salzburg ist der VMSÖ an einer weiteren Tagung in Baden bei Wien beteiligt:

„Strahlen | Schutz | Gesundheit“ 2015
- Gemeinsame Tagung des Österr. Verbandes f. Strahlenschutz (ÖVS), Dt.-Schweizerischer Fachverband f. Strahlenschutz (FS), mit Unterstützung durch OEGMP, VMSÖ, DGMS, 5. - 9. Oktober 2015 in Baden bei Wien
(www.strahlenschutztagung.at)

VMSÖ-Strahlenschutzkurse:

Auch im Herbst veranstaltet der VMSÖ einen Grundkurs und einen Röntgendiagnostikkurs.
Die Termine:
Grundausbildung zum Strahlenschutzbeauftragten (GRUMED): 11./12.09. & 18./19.09.2015
Spezielle Ausbildung für diagnostische Anwendung von Röntgenstrahlen (RÖDIA): 25./26.09.2015.
Veranstaltungsort beider Kurse: Univ.-Klinik für Radiodiagnostik Wien, Ebene  7, Leitstelle 7F, Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien (AKH) A-1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20.
Weitere Details inkl. Anmeldeinformationen hier.

Technical Meeting der IAEA on Tracking the Radiation Exposure of Patients

Diese Veranstaltung fand vom 28. bis 30. April 2015 am Sitz der IAEA in der UNO-City in Wien 22 statt. Als österreichische VertreterInnen waren als „observer“ Fr. Dr. Natasa Brasik von der Univ.Klinik für Radiodiagnostik des AKH Wien, sowie Dr. Gerald Pärtan (nominiert vom österreichischen Außenamt bzw. Gesundheitsministerium) zugegen.  

Das Thema „Dose Tracking“ hat sich in den letzten 2-3 Jahren von einem Orchideenthema für einige wenige Eingeweihte bzw. Interessierte zu einem der Hauptthemen im medizinischen Strahlenschutz entwickelt, dem ganze Sitzungsblöcke auf den wichtigsten radiologischen Tagungen gewidmet werden, und welches auch die Industrie als Markt für Vernetzungslösungen für sich entdeckt hat.

Auch wenn in Österreich kaum mehr ein Röntgeninstitut ohne irgendeine Form der automatischen Aufzeichnung von Untersuchungsdosen auskommt, sind wir bei uns von einer standardisierten Lösung noch weit entfernt. Demgegenüber existieren auch in Ländern, welche bisher über deutlich geringere Ressourcen im Gesundheitssystem verfügt haben als Österreich, wie z.B. Estland, Slowakei, Ägypten oder Algerien, bereits nationale, teils flächendeckende, teils noch im Aufbau befindliche Dosisaufzeichnungsprogramme. Viele dieser Länder haben eine zentrale Strahlenschutzbehörde, die nationale Projekte umsetzt. Fragen des Datenschutzes erschienen dort gelöst bzw. die Datenvernetzung ist gesellschaftlich akzeptiert.

Ein weithin präsentes Hindernis für die Vergleichbarkeit von Dosisdaten zwischen verschiedenen Institutionen ist die sehr oft fehlende Standardisierung der verschiedenen Untersuchungsbezeichnungen und der Dosiseinheiten.

Ein Bericht der IAEA über dieses Meeting ist hier extlink abrufbar (Englisch).

Stellungnahme des VMSÖ zur neuen Ärzteausbildungsordnung

Der Entwurf für die neue Ausbildungsordnung bringt ein Ringen verschiedener medizinischer Fachrichtungen um Kompetenzen mit sich. Unabhängig davon hat der VMSÖ in seiner Anfang April der Ärztekammer übermittelten Stellungnahme gefordert, dass bei all jenen ärztlichen Tätigkeiten, welche die praktische Anwendung ionisierender Strahlung umfassen, bloße Kenntnisse im Strahlenschutz nicht ausreichend sind, sondern gleichermaßen Erfahrung und Fertigkeit unabdingbar sind. Dies gilt insbesondere für Untersuchungen in denen Röntgendurchleuchtungsgeräte zum Einsatz kommen, weil hier durch unsachgemäße Anwendung unbemerkt sehr schnell um mehrere Zehnerpotenzen zu hohe Dosen verabreicht werden können.

Den genauen Wortlaut der Stellungnahme finden sie hier.

Arbeitskreis des Bundesministeriums für Gesundheit zur Umsetzung der EU-Strahlenschutz-Richtlinie

Die strahlenschutzrelevanten Fragen der Ärzteausbildungsordnung überschneiden sich durchaus mit der ebenfalls neu zu fassenden Strahlenschutzgesetzgebung in Österreich.

Die EURATOM-Richtlinie 2013/59 löst die „Strahlenschutz-Grundnorm“ 1996/29, sowie die „Patientenschutz-Richtlinie“ 1997/43, als neue Gesamtnorm ab bzw. führt diese zusammen.

Eine der wesentlichsten Neuerungen sind konkretere Ausbildungserfordernisse für die medizinische Strahlenanwendung. Das Gesundheitsministerium, konkret der Leiter der Abteilung für Strahlenschutz im Gesundheitsministerium, MR Mag. Manfred Ditto, möchte die Umsetzung  in das österreichische Strahlenschutzrecht möglichst praxisgerecht, und unter Einbindung der Betroffenen, gestalten.

Mag. Ditto hat in Anlehnung an die Podiumsdiskussion bei der VMSÖ-Jahrestagung 2014 einen Arbeitskreis einberufen, zu welchem Vertreterinnen und Vertreter jener medizinischen Fachgesellschaften bzw. Bundesfachgruppen eingeladen wurden, welche Röntgenstrahlen anwenden. Als Vertreter des Strahlenschutzes wurde der VMSÖ beigezogen. Eine erste Arbeitskreissitzung am 29.4.2015 ist sehr konsensual verlaufen. Die anwesenden Fachleute waren sich über die Notwendigkeit einer konkreten Strahlenschutz-Fachkunde, über die alleinige Belehrung durch einen  Strahlenschutzbeauftragten hinaus, einig. Der konkrete Umfang und die nötigen Inhalte werden bei weiteren noch zu terminisierenden Sitzungen geklärt.

Last not least:

Am 10. April 2015 wurde im Billrothhaus Wien der 70. Geburtstag unseres Past- (aber nicht Alt-) Präsidenten Univ. Prof. Dr. Kurt Kletter gefeiert. Etwa 40 Gäste aus dem In- und Ausland hatten sich zur Laudatio in entspannter Runde und guter Stimmung eingefunden.  Die Fotos dieses Ereignisses waren zum Zeitpunkt der Verfassung des Newsletters  aufgrund einer Verkettung von Missgeschicken nicht zugänglich. Wir können daher diese Ausgabe nur mit einem aus dem Internet (youtube/ORF) herangezogenen Foto schmücken, welches den Jubilar vor etwa vier Jahren im Zuge einer Fernsehdiskussion zum Thema „Fukushima-Unglück“ zeigt. Wir versichern unseren geschätzten Leserinnen und Leser, dass  Univ. Prof. Dr. Kurt Kletter aktuell völlig unverändert blendend aussieht und auch seine Krawatte auf der Feier keinerlei Alterserscheinungen gegenüber ihrem Fernsehauftritt vor vier Jahren gezeigt hat.

Wir sind sehr froh, weiterhin auf Kurts scharfsinnige Expertise und Unterstützung im Beirat des VMSÖ zurückgreifen zu können.

kletter

 

Mit besten Grüßen,

OA Dr. Gerald Pärtan (Präsident des VMSÖ)
OÄ Dr. Elke Dimou (Chefredakteurin)
RT Martina Dünkelmeyer  (Schriftführerin)